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Filmlexikon | Bluebox

Die Bluebox stellt die früheste Form des Chroma Keyings dar und ist somit der Vorläufer von Bluescreen und Greenscreen. In erster Linie sprach man früher von einer Box und heute von einem Screen, da das Verfahren damals meist in einem abgeschlossenen, explizit dafür vorgesehenen Studio stattfand, während heute eine Leinwand („screen“ kann im Englischen für den Bildschirm aber auch für eine Leinwand stehen) sowohl im Studio als auch im Freien verwendet wird.

Sinn und Zweck der Bluebox

Die Hauptaufgabe der Bluebox ist es, Hintergründe oder auch Objekte im Filmmaterial in der Postproduktion einfach freistellen und ersetzen zu können. So können die Darsteller an Orte gebracht werden, die sie nie wirklich besucht haben oder die nicht einmal existieren. Personen und Objekte können ausgeblendet oder scheinbar unsichtbar gemacht werden. Auch andere Größenverhältnisse können mittels Chroma Keying vorgetäuscht werden.

Blauer Hintergrund einer Bluebox
Im Gegensatz einer Greenbox wird bei einer Bluebox ein blauer Hintergrund verwendet.

Wie funktioniert die Bluebox?

Bei Chroma Key-Verfahren werden Szenen vor einem einfarbigen Hintergrund gedreht. Erstmals verwendete man die Technik bei „King Kong und die weiße Frau“ von 1933 – einem Schwarz-Weiß-Film, weshalb die Hintergrundfarbe, der Key, hier noch Schwarz war. Mit dem Aufkommen des Farbfilms etablierte sich Blau als Standard, weil diese Farbe den stärksten Kontrast zu den meisten Hautfarben bildet und auch sonst in der Natur kaum vorkommt. Durch chemische Verfahren konnte man die blauen Partien aus dem Film herauslösen und diese Teile des Bildes so freistellen, um sie dann durch einen gewünschten Hintergrund zu ersetzen. Heute im digitalen Zeitalter erfolgen das Freistellen und Stanzen, wie man das Einfügen auch nennt, am Computer.

Man kann durch die Verwendung blau eingefärbter Objekte oder Kleidungsstücke aber auch Teile der Akteure mit ersetzen und so quasi unsichtbar machen. Heute dienen im Key eingefärbte Objekte oft als Platzhalter oder Orientierungshilfen für später digital eingefügte Komponenten, mit denen die Schauspieler interagieren können.

Bluebox: Weitere Einsatzbereiche

Neben Kinofilmen und Serien kommt die Bluebox traditionell vor allem in Nachrichtensendungen und beim Wetterbericht zum Einsatz. Auch hier werden die Sprecher vor einem blauen Hintergrund gefilmt, in den dann thematisch passende Bilder oder eben die Wetterkarte eingefügt werden.

 

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