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Dramaturgie

Filmlexikon | Was ist eine Dramaturgie?

Dramaturgie Definition

Die Dramaturgie umfasst die Lehre der Auswahl und Anordnung erzählerischer Mittel zur Darstellung einer Geschichte. Im Kontext des Films oder Theaters ist sie verantwortlich für die Strukturierung und Inszenierung einer Handlung. Der Dramaturg ist der Experte, der diese Struktur gestaltet und darauf achtet, dass die Geschichte beim Publikum die gewünschten Reaktionen hervorruft.

Unsere Empfehlung zum Thema Dramaturgie*

Szene von Kämpfenden Figuren in der Dramaturgie eines Filmes.
Kampfszenen können spannende Momente in der erzählerischen Struktur sein.

Wie funktioniert Filmdramaturgie?

In der Filmdramaturgie geht es darum, eine Geschichte möglichst effektvoll zu präsentieren. Dabei spielen Effektivität und Selektion eine entscheidende Rolle. Effektivität bedeutet, dass die Geschichte ökonomisch erzählt wird, ohne dabei an Wirkung zu verlieren. Jede Szene soll eine bestimmte Reaktion beim Zuschauer hervorrufen, sei es Wut, Trauer, Vergnügen oder Komik. Die Dramaturgie arbeitet daran, diese Wirkungen gezielt zu erzeugen und die Handlung stringent voranzutreiben.

Geschlossene vs. offene Dramaturgie: Was ist der Unterschied?

Die geschlossene Dramaturgie folgt einem klar definierten Aufbau mit Anfang, Hauptteil und Schluss, auch bekannt als 3-Akt-Struktur. Die Handlung baut sich kontinuierlich auf einen Höhepunkt hin auf und ergibt in ihrer Gesamtheit eine logische Geschichte. Im Gegensatz dazu gibt es die offene Dramaturgie, die ohne klare Struktur oder roten Faden auskommt. Hier wird der Zuschauer direkt ins Geschehen geworfen und muss aktiv mitdenken, da keine klaren Orientierungspunkte vorgegeben sind.

Beispiel aus den letzten Jahren

Ein Beispiel für die Anwendung der Dramaturgie in einem aktuellen Film ist „Joker“ (2019) von Todd Phillips. Dieser Film zeichnet sich durch eine meisterhafte dramaturgische Struktur aus, die es geschafft hat, das Publikum in die komplexe und düstere Welt des titelgebenden Charakters einzuführen. Die sorgfältig platzierten Höhepunkte und Wendepunkte sorgen für eine intensive emotionale Reise, während die kreative Inszenierung und die tiefgründige Charakterentwicklung dazu beitragen, dass die Geschichte lange nach dem Abspann nachhallt. „Joker“ demonstriert eindrucksvoll, wie die Dramaturgie dazu beitragen kann, eine tiefgreifende und unvergessliche filmische Erfahrung zu schaffen.

Die Dramaturgie ist somit ein unverzichtbares Instrument in der Film- und Theaterwelt, das die Strukturierung und Inszenierung von Geschichten ermöglicht und maßgeblich dazu beiträgt, das Publikum zu fesseln und zu berühren.

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